Seit über 10 Jahren einen Slice?

Warum dauert es bei manchen Golfspielern so lange, bis sie Ihren Slice weg bekommen?

Die Antwort: Wir haben ein Muskelgedächtnis!

Wenn eine Bewegung über einen längeren Zeitraum wiederholt wird, wird diese Bewegung im Langzeit-Muskelgedächtnis gespeichert. Dies ist für uns als Golfspieler eigentlich enorm hilfreich, da es den Bedarf an Aufmerksamkeit für eine Bewegung verringert, wir weniger nachdenken müssen und es uns maximale Effizienz innerhalb des motorischen Systems verschafft.

Dieser Prozess, eine spezifische motorische Golfbewegung in das Gedächtnis zu bringen, kann unterschiedlich lange dauern. Er ist abhängig von der Schwierigkeit der Aufgabe, unserem Talent, der Qualität des Trainings/Trainers, der Quantität des Trainings und wie gut die Kommunikation mit dem Trainer ist.

Hier ein Beispiel: Das erste Mal auf dem Puttinggrün. Es entstehen wenige Nervenzellen. Bei Wiederholung der Puttbewegung kommen weitere Nervenzellen hinzu und verknüpfen sich nach einigen Trainingseinheiten. Es entsteht eine Nervenbahn. Diese Nervenbahn wird immer größer und befindet sich im Nervengewebe. Immer wenn wir die gleiche Puttbewegung durchführen, verbinden sich weitere Nervenzellen, bis die Bewegung automatisiert und fest verankert ist. Wenn die Puttbewegung automatisiert ist, müssen wir uns nicht mehr auf interne Dinge, wie feste Handgelenke oder die Schulterdrehung konzentrieren. Wir können uns schon bald auf externe Faktoren (z.B. den Ball oder das Loch) konzentrieren.

Die Bewegungen die wir in unserem Golfschwung automatisieren, können positiv oder auch NEGATIV sein.

Viele Golfspieler/innen wissen nicht, dass jedes Mal, wenn wir slicen und von außen an den Ball kommen, die Bewegung NEGATIV automatisiert wird. Wir verfestigen den Slice immer mehr in unserem Muskelgedächtnis, bis wir davon eine dicke Nervenbahn im Nervengewebe gespeichert haben. Diese Nervenbahn bzw. die Bewegung die am stärksten automatisiert ist, wird immer angesteuert, wenn wir nervös sind, wenn der Fokus auf dem Ergebnis am Loch liegt, oder z.B. wenn rechts Wasser ist und wir versuchen dort NICHT hinein zu spielen.

Es gelingt uns einfach nicht, auf Abruf von innen an den Ball zu kommen, da wir mehr Nervenzellen von der negativen, als von der positiven Bewegung haben.

Damit wir schnell keinen Slice mehr spielen oder eine Schwungbahn von INNEN an den Ball bekommen können, sind nun zwei Dinge wichtig!

1. Das Arbeiten an der Ursache statt am Symptom: Solange wir direkt am Symptom eines Schwungfehlers arbeiten, steht uns immer die negative Nervenbahn im Weg. Wenn wir direkt an der Ursache arbeiten, ist es uns möglich, den Slice im besten Fall innerhalb von 15 Schlägen zu beheben (sigmar@golfreich.com).

2. Ein Training, welches nur die positive Bewegung ansteuert: Sobald wir an der Ursache arbeiten ist es wichtig, dass wir nur noch diese positive Bewegung üben, damit wir in Drucksituationen nicht das alte Bewegungsmuster ansteuern.

Ich hoffe der Artikel hat Dir gefallen, ich freue mich über Feedback und wünsche ein schönes Spiel!

Viele Grüße

Sigmar – golfreich.com

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